Gottesanbeterinnen gehören zu den beliebtesten Insekten der Welt. Sie sind leicht an ihren großen, dreieckigen Köpfen und langen Beinen zu erkennen. Doch gibt es auch einen Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Gottesanbeterinnen?

Der Hauptunterschied zwischen männlicher und weiblicher Gottesanbeterin besteht darin, dass die Männchen acht Hinterleibssegmente hat, während die Weibchen sechs Hinterleibssegmente hat.

Außerdem hat die männliche Gottesanbeterin mehrere kleine Segmente gegen Ende des Hinterleibs, während das letzte Segment des Hinterleibs der weiblichen Gottesanbeterin vergleichbar groß ist.

Unterschied zwischen männlicher und weiblicher Gottesanbeterin

Ghana-Gottesanbeterin
Von Lifeonwhite | Envato Elements

1. Größe des Körpers

Weibliche erwachsene Gottesanbeterinnen sind größer als männliche Tiere. Im Allgemeinen haben Weibchen eine Gesamtgröße von etwa 15 cm, während die Männchen einen kleineren Körper haben, der etwa 8 – 10 cm lang ist. Um Eier tragen zu können, sind die Weibchen in der Regel runder und breiter am Bauch, damit sich Fett ansammeln und die Eier befruchtet werden können.

Bei einigen Arten gibt es außerdem Farbunterschiede zwischen Männchen und Weibchen. Bei der Carolina-Schrecke beispielsweise können die Weibchen grün, gelb, grau oder braun sein, während die Männchen immer graubraun sind und grüne Beine haben.

2. Größe und Anzahl der Hinterleibsegmente

Die Größe der Segmente ist ebenso wichtig wie ihre Anzahl. Während die Männchen mehr Segmente haben, haben die weiblichen Gottesanbeterinnen breitere Segmente.

Dies lässt sich am besten am letzten Segment des Hinterleibs der Weibchen erkennen, das wesentlich breiter ist als das letzte Segment des Hinterleibs der Männchen.

Wie der Name schon sagt, sind diese Segmente nur auf dem Hinterleib sichtbar. Auf dem Rücken der Gottesanbeterin sind keine Segmente zu sehen. Es empfiehlt sich, das Insekt umzudrehen, damit man die Anzahl der Hinterleibssegmente zählen kann.

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3. Unterschiede der Fühler

Die Morphologie der Fühler ist nicht so ausgeprägt, wenn sich die Gottesanbeterin in der Wachstumsphase befindet, d. h. bei den Larven. Es ist schwer zu unterscheiden, ob es sich um ein Männchen oder ein Weibchen handelt. Wenn sie jedoch älter werden, werden die Fühler der Männchen nicht nur länger als die der Weibchen, sie werden auch relativ dicker.

Wenn man sich eine Larve genauer ansieht, kann man vielleicht denselben Unterschied feststellen, nämlich dass das Weibchen extrem dünne, fadenförmige Fühler besitzt, während die Fühler des Männchens dicker sind. Je nach Art haben die Weibchen manchmal glatte Fühler, während die Fühler der Männchen dünn und haarartig sind.

4. Flügel und Flugfähigkeit

Dies ist auch ein Bereich, in dem man deutliche Unterschiede erkennen kann. Die männliche Gottesanbeterin hat längere Flügel, die sich über den ganzen Körper und sogar ein wenig darüber hinaus erstrecken. Kombiniert man dies mit dem kürzeren Körper, hat man ein fliegendes Insekt vor sich. Das Weibchen hingegen hat kürzere Flügel, die in keiner Weise geeignet sind, den sperrigen, schweren Körper zu heben.

Da die Weibchen nicht fliegen können, sind sie auf ihre Umgebung angewiesen, um sich an ihre Beute heranzupirschen und sie zu jagen. In freier Wildbahn sieht man sie oft regungslos auf einem Ast oder einer Ranke sitzen und darauf warten, dass sie etwas entdecken, das sich zu jagen und zu essen lohnt. Dieses Verhalten macht sie in der Regel zur idealen Wahl für viele Züchter.

5. Verhalten wie Kannibalismus

Es ist bekannt, dass weibliche Gottesanbeterinnen während oder nach der Paarung Männchen fressen. Wissenschaftlern zufolge neigen weibliche Gottesanbeterinnen, die nicht gut ernährt sind, eher zu Kannibalismus.

Ein weiteres Experiment hat gezeigt, dass Männchen und Weibchen vor der Paarung miteinander kämpfen, und der Gewinner des Kampfes entscheidet, ob Kannibalismus auftritt oder nicht. Wenn das Männchen den Kampf gewinnt, ist das Ergebnis der Paarung weniger blutig, aber wenn das Weibchen gewinnt, ist es sehr wahrscheinlich, dass es nach der Paarung vom Weibchen gefressen wird.

6. Augen

Die männliche Gottesanbeterin hat bekanntermaßen größere Augen als das Weibchen. Es ist nicht bekannt, ob dieses körperliche Merkmal eine Anpassung für die Paarung ist, aber Wissenschaftler zeigen, dass Männchen tendenziell größere Augen und nach vorne gerichtete Augen haben.

Die nach vorne gerichteten Augenzellen der männlichen Gottesanbeterinnen mögen in der Welt der Insekten ungewöhnlich sein. Aber die größeren Augen der Männchen könnten sie besser sehen lassen als die Weibchen. Ihre Fähigkeit zu fliegen könnte eine Erklärung dafür sein, warum sich die Männchen an größere Augen angepasst haben.

Zusammenfassung

Die männliche Gottesanbeterin ist die kleine Gottesanbeterin im Paarungspaar mit einem schlanken Körper mit acht Hinterleibssegmenten, längeren und dickeren Fühlern und längeren Flügeln. Die weibliche Gottesanbeterin hingegen ist die größere Gottesanbeterin mit einem gedrungeneren Körper mit sechs Bauchsegmenten, kürzeren und glatteren Fühlern und kürzeren Flügeln.

Der Hauptunterschied zwischen männlichen und weiblichen Gottesanbeterinnen besteht also in der Anzahl der Hinterleibssegmente, der Struktur der Fühler, der Flügel und des Körpers.

Autor

Paul ist ein leidenschaftlicher Experte für exotische Haustiere. Seine Faszination begann in der Kindheit durch Reisen durch die Regenwälder Südamerikas und entwickelte sich zu einer Lebensaufgabe. Mit einer beeindruckenden Erfahrung, die von Bartagamen bis hin zu exotischen Vögeln reicht, hat Paul sich nicht nur als Kenner dieser Tiere etabliert, sondern auch als Befürworter verantwortungsbewusster Tierhaltung.

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